Von Heiterwang über den Rietzler-Steig
(in manchen Karten auch als Riezler-Steig bezeichnet)
Anspruch

Kletterei bis I SG

der Wächter am Thaneller
Ausgehend vom
Thanellerkarlift (zahlreiche, kostenlose Parkplätze verfügbar) erfolgt der Aufstieg zunächst über die Pistenfläche hinauf, später über einen Forstweg bis zum Taleck, an welchem der Fahrweg dann scharf nach rechts abbiegt und im Wald verschwindet. Man bleibt hier im Talgrund des Kärlestals und folgt dem Pfad weiter in das
Thanellerkar.
Am unteren Rand des Karkessels liegt ein mächtiger Felsbrocken - der sogenannte
Brotzeitstein, welcher mit einigen Wegweisern geziert ist. An diesem rechts vorüber und weiter steil hinauf über Schutthalden und im Zick-Zack bis an den Wandfuß der Nordwand heran. Ein Hinweisschild "nur für Geübte" markiert dann den
Einstieg des Werner-Rietzler-Steigs, welcher zunächst im untersten Bereich der Wand ein mäßig geneigtes Geröllband quert.
Über eine Geländestufen nach Osten und nach absolvieren dieser ersten Stufe wieder nach Westen zurückquerend, tauchen hier dann auch die ersten Seilsicherungen auf. Im teils luftigen Terrain geben sie den richtigen Halt. Am Ende dieser "Verschneidung" folgt abermals ein Quergang nach Osten, welcher unter kleinen Wänden hindurch verläuft und später direkt auf den Nordostgrat führt. In diesem Bereich warten auch teils bizarre Felsformationen auf den Betrachter, wie etwa der "Wächter" am Thaneller (siehe Bild oben) oder andere filigrane Felstürmchen.
Überragend sind aber allemal auch die Tiefblicke hinab in den Reuttener Talkessel sowie hinüber zu Heiterwanger- und Plansee. Das Formen- und Farbenspiel der südwestlichen Ammergauer Alpen mit den stark bewaldeten Bergflanken und dem Grün der Seen begleitet einen während des gesamten Aufstieges.
In leichter Kletterei (bis I) stets dem Grat folgend und einigen Türmen ausweichend, geht es über brüchiges Gestein in Richtung Gipfel. Durch eine bröselige Geröllrinne empor und nach rechts ausweichend auf eine westlich gelegene Rippe, diese wird wieder an einem schmalen Felsabsatz umgangen (Seilsicherung) und über eine letzte Stufe hinauf in eine kleine Scharte und zum nahen Gipfelkreuz des Thanellers.
Anstieg von Süden (Normalweg)
Der Beginn des Anstiegs findet sich beim Parkplatz des Thanellerkarliftes westlich von Berwang. Sommers ist der Lift außer Betrieb und die Flächen des Parkplatzes somit verfügbar. Linkerhand am Gebäude der Talstation vorüber, zunächst über Weideflächen in Richtung Nordwesten und bald auf einem Fußsteig mäßig ansteigend in den Wald (Weg 611). Entlang des mitunter felsigen Steiges hinauf zum Kampeleplatz, einer Lichtung mit ersten Ausblicken in die Lechtaler Alpen.
Der Steig wird mit zunehmender Höhe gerölliger und durch kleinere Latschenfelder windet sich der Weg, stets in Kammnähe, hinauf zum felsigen Teil des Grates (Stütze einer Lawinensprengbahn). Zuletzt über begraste Schrofen und Schutt hinauf zum abgeflacht wirkenden Gipfel mit umfassender Rundschau.
Sonnenaufgangstour zum Thaneller TIPP!
im Winter
Das nördlich des Thanellers eingelagerte Thanellerkar wird recht häufig als Skitour begangen. Vom kostenlosen Parkplatz des Karliftes bei Heiterwang ausgehend, am Pistenrand entlang bis zu einer Höhen von etwa 1150 M.ü.N.N. Rechts ab, durch Wald in den Talgrund des Kärlestales queren mit anschließendem Anstieg im Bereich des Talgrundes bis auf Höhe des "Brotzeitsteins", einem nicht zu übersehenden Felsbrocken inmitten des Kares. Durch die weiten, offenen Hänge unterhalb der Thaneller-Nordwestwand hinauf in die Lücke zwischen dem Gipfelstock des Thanellers und dem westlich vorgelagerten Rintljoch.
Über die Einschartung gelangt man bei ausreichender Schneeauflage auf den Westgrat und über diesen zum Gipfel des Thanellers. Bei weniger Schnee erklettert der Trittsichere, nachdem er unterhalb der Scharte ein Skidepot errichtet hat, die Scharte und steigt über den Grat zum Gipfel auf.