
am Beginn des Duracher Wasserwegs

beim Wasserschöpfen

Floriansbrücke

2,2 Meter dicke Mauern - Bergfried der Ruine Neuenburg
Der Duracher Wasserweg bildet eine ideale Kombination aus Spaziergang, Kinderspielplatz, Themenweg und einem kulturellen Ausflug zu der Ruine Neuenburg - welche ein Stück oberhalb des Wasserweges auf kleinem Fußsteig problemlos in 5 Minuten erreicht werden kann.
Parkplätze gibt es wohl nur im Bereich der Schule. Von dort also gegen Osten zum Bachtelweg und weiter ins Innere der sich verengenden Schlucht, vorbei an den kleinen Gebäuden. Dort begrüßt der Wassergeist die Besucher des Duracher Wasserwegs. Entlang des breiten Spazierwegs erklären immer wieder informative Tafeln über die Eigenheiten der Durach und die sie umgebende Natur. Gerade die kulturhistorischen und botanisch relevanten Texte zu den verschiedenen Sträuchern und Beeren sind für die Erwachsenen interessant.



Kinder hingegen werden mehr Freude an den Attraktionen entlang der Route haben. Den Beginn bildet ein kurzer Abstecher über eine schmale und in ihrer Wesensart etwas wackeligen, aber durchaus stabilen Hängebrücke. Es folgt eine überdimensionierte Schöpfkelle, mit welcher das Wasser der Durach ausgeschöpft und zu einem eigenen kleinen Bächlein abgezweigt werden kann. Es folgt die liebevoll von der Duracher Feuerwehr errichtete Floriansbrücke, die mit einer Überdachung über die Durach hinüber und den Weg entlang der Durach in einer ausholenden Schleife an den Abzweig zur Ruine Neuenburg leitet.
Die einstige
Burg Neuenburg war strategisch günstig an einer Geländekante hoch über der Durach platziert worden und bestand aus einem mächtigen Bau mit Bergfried, Palas, Kapelle und einem Burghaus. Den von Norden an das Gemäuer streichenden Abhang sicherten zwei recht weit voneinander angelegte Halsgräben. Die Burg wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts mit dem Namen
Neu-Sulzberg errichtet, da zu dieser Zeit eine nahegelegene und deutlich ältere Burg bereits abgegangen und verfallen war. Im ersten Viertel des 15. Jahrhundert veräußerten die Herren von Schellenberg die Burg dann dem Kemptener Fürstabt, der einen Vogt auf dieser installierte. 1525 wurde der Burgbau schwer von marodierenden Bauern beschädigt und 1546 führte die Soldateska des Schmalkaldischen Bundes das Werk der Zerstörung fort. Auch 1552 wütete ein Kriegstrupp auf der Burg und am Ende des 17. Jahrhunderts wird schließlich in der Chronik nur noch von einer Ruine berichtet. Später nutzte ein benachbarter Bauer die Ruine als Steinbruch und sprengte gar Teile des Gemäuers in die Luft um an die Kalksteinbrocken zu gelangen.



Nach der Exkursion zu dem historischen Gemäuer gilt es über den Aufstiegsweg wieder zu der Durach abzusteigen. In dem Fließgewässer bildet sich ein zarter Schaum, den Pia auch gleich untersuchen muss. Die Braunfärbung des Baches ist den Informationstafeln zufolge auf natürliche Gegebenheiten zurückzuführen. Die Durach entwässert in ihrem Quellgebiet eine weitläufige Moorfläche im Kempter Wald. Ihr braunes Wasser ist daher nicht schmutzig - im Gegenteil, das Moorwasser ist besonders sauber und "weich". Für die Farbe verantwortlich sind aus dem Moor ausgewaschene Huminstoffe, die sonst sogar dem Tierfutter beigemengt werden um Schadstoffe und Schwermetalle zu binden und so ohne Freigabe der Giftstoffe durch den Verdauungstrakt transportiert werden. Der "Feenschaum" in der Durach wird speziell nach Regenfällen sichtbar und bildet sich aus eiweißhaltigen Substanzen, die in abgestorbenen Algen und im Moorwasser enthalten sind.
Nach der "wissenschaftlichen" Einlage wird abermals der Spieltrieb der Kinder unterstützt, wenn es da heißt ein riesiges Spinnennetz zu besteigen. Kurz über den Weg weiter, lohnt ein Abstecher in das angrenzende Waldstück. Eine Riesenschaukel macht den Kleinen besonders viel Spaß. Weit ausholend schwingen sich die kleinen "Nachwuchs-Tarzane" durch den Wald und erreichen mitunter beachtliche Höhen. Nur schwer kann sich da der ein oder andere Knirps von der künstlichen Liane trennen.


Wieder auf dem breiten Spazierweg, erkennt man die Autobahnbrücke der A7 durch die Tannenwipfel hindurch. Direkt am Fuß der Brückenpfeiler gelegen, wartet noch eine Rutsche als letzter Teil des überdimensionalen Spielplatzes in der Durach-Schlucht auf. Am oberen Ende des Wasserweges liegt die Waldschenke um für das leibliche Wohl zu sorgen. Nach der Rast geht es auf gleichem Weg zurück den Wasserweg entlang hinab nach dem Ortsteil Bachtel, nach Durach und somit zum Auto.