
das Burg-Cafe und die ruinösen Reste der einstigen Burg Werdenstein

Ruine Werdenstein - aus - Geschichte des Allgäus (Baumann)
Die Burg Werdenstein entstand vermutlich Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts und diente als Stammsitz des Geschlechts der Werdensteiner sowie der Herrschaft Werdenstein. Als erster urkundlich erwähnter Werdensteiner gilt Hildebrand von Werdenstein (1239), eine andere Quelle meint einen Vertreter des Geschlechts schon um 1120 lokalisieren zu können. 1239 taucht jedenfalls Hildebrand gesichert als Zeuge in einer Urkunde auf. Zunächst als Gefolgsleute und Kämmerer des Stiftes Kempten, erwarben und erbten die späteren Werdensteiner einige kleinere Güter im westlichen Allgäu. Am Beginn des 15. Jahrhunderts begaben sie sich unter die Schirmherrschaft des Hauses Habsburg, also an das Haus Österreich. Man versprach sich dadurch eine Verlagerung der Machtverhältnisse und Distanzierung gegen die sehr einflussreichen Grafen von Montfort.
1457 schließlich entluden sich die Spannungen zwischen den Kontrahenten, die Burg Werdenstein wurde durch die Montforter überrannt und belagert. Nach einem zähen und langwierigen Machtringen stellte sich 1491 ein gewisser Hildbrand von Werdenstein unter den Schutz des nachmaligen Kaisers
Maximilian I. Wie die meisten Allgäuer Burgen wurde auch Werdenstein im Laufe des Bauernkrieges arg in Mitleidenschaft gezogen. Ab 1659 diente die Burg dann eigentlich nur noch als Sommersitz. 1785 kam es zum Verkauf der Anlage an die Grafen von Königsegg-Rothenfels, womit aber auch der Verfall des alten Gemäuers besiegelt wurde. Die Besitzverhältnisse wechselten danach sprunghaft, ab 1821 wurden die letzten Mauerreste noch als Steinbruch verwertet.
Heute sind lediglich noch Teile des Torturmes erhalten, die Ummauerung sowie die Burgkapelle wurden im Zuge von Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten wieder aufgebaut und stehen seitdem als Gastgarten des angrenzenden Burg-Cafe in Verwendung.
